Beitragsbild Monatsrückblick Oktober 2025

Monatsrückblick Oktober 2025

Der Oktober war so bunt wie die Blätter, die sich nun verfärben und in den Herbststürmen herumwirbeln, um letztlich zu Boden zu sinken. Auch meine Gedanken wirbelten herum, auch wenn es von außen betrachtet vielleicht vieles ruhig blieb.

Da ist eine neue Idee

6 Wochen Schreibpause liegen hinter mir. Seit der Veröffentlichung meines Debüts, der Musicromance Emma & Caden, gab es das nicht mehr. Ich habe mich vom sich immer schneller drehenden Veröffentlichungskarussell mitreißen lassen und wollte das auch. Wollte wissen, was für mich möglich ist, und irgendwie mithalten.

Im September habe ich auf die Bremse getreten. Ich habe gespürt, dass ich so nicht weitermachen kann und es auch nicht will. Ich möchte den Geschichten in meinem Kopf wieder mehr Raum geben. Ich möchte wieder Zeit zum Lesen, zum Backen und Stricken haben. Zeit, das Leben um mich herum wahrzunehmen, und nicht nur in meinem Kopf mit fiktiven Figuren zusammenleben.

Im Oktober habe ich mich mit dem Plot für meinen Schottland-Zeitreise Roman beschäftigt. Habe Figuren ausgearbeitet, Kapitelpläne erstellt und mir von der KI sogar Bilder der Protagonisten generieren lassen. Beinahe 80 Seiten sind da inzwischen zusammengekommen. So ausführlich habe ich vor dem Schreiben noch nie geplottet. Sogar die Stellen, an denen bei mir üblicherweise steht „Prota A nähert sich Prota B an. Erstes Kribbeln“, sind jetzt mit einer durchaus konkreten Szene durchdacht.

Ich bin gespannt, ob ich meine Figuren an den Plot halten werden, oder ob ich während des Schreibens wieder den halben Plot umwerfen muss. Und während ich Ideen spann, tänzelten meine Gedanken zwischen „Ich schreibe nie wieder ein Buch“ bis zu „Ich werde es mit einer Verlagsbewerbung versuchen.“

Neben dem Festhalten der Idee, stand auch einiges an Recherchearbeit an, denn es wird eine 2. Zeitlinie geben. Als ich 2024 auf dem Feld von Cullodon stand, erfasste mich eine ganz eigentümliche Stimmung. Es war, als würden die wogenden Gräser das Ächzen und Flüstern der Gefallenen in die Gegenwart tragen. Dieser von Blut getränkte Boden erzählt auch nach den Jahrhunderten seine Geschichte. Ich glaube, wer einmal dort gewesen ist, weiß, was ich meine.

Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber die Zeit um 1746 wird eine Rolle in meinem neuen Roman spielen.

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Frankfurter Buchmesse

Nachdem ich 2024 nicht zur Messe fahren konnte, war ich in diesem Jahr endlich wieder da. Ich traf mich am Donnerstag mit meiner lieben Kollegin Sophie M. Seiler, die mich dankenswerterweise davor bewahrt hat, mitten in die Stadt fahren zu müssen. Mit der Bahn wollte ich lieber nicht fahren, denn 2023 kam ich dank Zugausfall erst kurz vor Mitternacht zu Hause an. Ich parkte also weit außerhalb, und nach einem gemeinsamen Kaffee, ging es los.

Ich weiß nicht, wie man die Buchmesse am Wochenende überlebt. Ich bin unglaublich froh, die Fachbesuchertickets nutzen zu können. Trotzdem dauerte es nicht lange, bis ich wieder einmal völlig überwältigt war. So muss sich ein 4-jähriges Kind fühlen, das allein im Süßigkeitenladen steht und überall probieren darf. Glitzernde Cover, Farbschnitte und Bücher von mir persönlich bekannten Autor:innen. Ich glaube, ich bin innerhalb von wenigen Stunden von der Autorin zum Fangirl mutiert.

In diesem Jahr durfte man auch an den Fachbesuchertagen kaufen. Ich habe nie verstanden, warum das bisher nicht möglich war. Manchmal glaube ich ja, dass Autor:innen sich gegenseitig die besten Kunden sind. Zudem sind an den Fachbesuchertagen auch viele Bloggende in den Hallen unterwegs. Ich habe die Gelegenheit natürlich genutzt und ein paar Buchschätze mitgenommen. Andere sind fotografiert und werden auf meinem Reader landen.

In der Rubrik Erlesenes werde ich berichten.

Kaffee
Morgens halb 6 ist definitiv nicht meine Uhrzeit. Also erstmal Kaffee und dann los.
Kassia fährt zur Frankfurter Buchmesse
Dieses Jahr mit dem Auto. Ich habe definitiv keine Lust auf das Bahnchaos.
Frankfurter Buchmesse mit Sophie M. Seller
Endlich! Ein Wiedersehen mit Sophie auf der Frankfurter Buchmesse.
Kassia mit Sophie und einem Buch von Kerstin Rothenbächer
Und dann gab es kleine Fanmomente. Wir entdeckten am Stand des Selfpublisher Verbandes viele Bücher uns bekannter Kolleg:innen. Vor lauter Begeisterung flog mir gleich mal eine Ladung Bücher aus dem Regal entgegen. Peinlich ohne Ende und so typisch ich. 🫣
Kassia L. Hill mit Buch von Kollegin Jes Schön
Mit dem neuesten Roman von Jes Schön, einer tollen Kollegin, die ich vom Club der Selfpublisher kenne.
Frankfurter Buchmesse mit Sophie M. Seller, Sissi Steuerwald und Kassia L. Hill
Am Verbandsstand trafen wir auch die liebe Sissi Steuerwald.
Churrros
Nach einer Pause am Churro–Stand ging es weiter. Ich muss gestehen, mir war nach so viel Nutella etwas schlecht.
Buchmesse Frankfurt Kassia L. Hill
Ja, ich gebe es zu: Ich blättere zum Ende vor. Davon abhalten können mich eigentlich nur E-Books. Da ist es mir zu umständlich.
Frankfurter Buchmesse gekaufte Bücher
Und dann kamen die Einkäufe, denn endlich, endlich durfte ja auch an den Fachbesuchertagen zugeschlagen werden.
Neue Tasche
Neuer Einkaufsbeutel mit Statement.
Mitbringsel, Lesezeichen und Leseproben von der Frankfurter Buchmesse
Und die üblichen Leseproben, Lesezeichen und sonstiger Kram.

Die Juryarbeit geht zu Ende

Ende Oktober stehen über 90 Bücher auf meiner Liste, die ich im Rahmen meiner Juryarbeit zum Selfpublishing Buchpreis bewertet habe. Die Vielfalt war groß. Nicht nur in den Themen, sondern auch in den Genres, der Herangehensweise und den gestalterischen Entscheidungen. Von spannenden Krimis über gefühlvolle Liebesgeschichten bis hin zu Gedichten war wirklich alles dabei. Ebenso groß waren die Unterschiede in der Qualität. Da gab es Bücher, die auf höchstem Niveau produziert wurden und sich in keiner Weise von einem Verlagsbuch unterscheiden. Durchdachte Gestaltung, sauberes Satzbild, professionelles Lektorat.

Leider gab es auch Negativbeispiele, bei denen ein Lektorat oder Korrektorat gutgetan hätte. Tippfehler, fehlende Absätze oder holprige Einstiege. Und dann gab es die Bücher, bei denen mir das Herz geblutet hat, weil ich wegen kleiner Unsauberkeiten Punkte abziehen musste, obwohl das Manuskript mehr hergegeben hätte. Seitennummerierungen auf dem Schmutztitel waren zum Beispiel so ein Grund.

Ich fand die Arbeit insgesamt sehr interessant, aber auch herausfordernd. Bei der schieren Masse an Einreichungen mussten viele Bücher in relativ kurzer Zeit bewertet werden. Nun bleibt mir, allen Teilnehmenden viel Glück zu wünschen. Vielleicht entdecke ich eines der von mir bewerteten Bücher bald auf der Longlist oder sogar als Preisträger:in. Ich würde mich wirklich sehr freuen.

Ist die Buchbubble toxisch?

Ein Skandal jagt den nächsten. Kaum war die Frankfurter Buchmesse vorbei, ging ein Aufschrei durch die Szene. Erst die Buchverbrennung am Holocaustdenkmal in Görlitz, dann ein BookTok Skandal. Mal wieder. Eine WhatsApp–Gruppe, die sich selbst Bookbit**** nennt, lästert über Bloggende und Autor:innen und schreckt nicht davor zurück, Accounts so lange zu melden, bis diese gesperrt werden. Ich bin froh, so was nur am Rande mitzubekommen, und ich frage mich, wie man eigentlich auf so eine Idee kommt. Das kann ja nur Neid sein. Schlimm.

Und während die Buchbubble an anderer Stelle diskutierte, kam eine andere Neiddebatte auf, als ich irgendwie nicht mehr in meinen Spotify-Account reinkam. Das bedeutet, dass ich meine Podcasts zukünftig bei Apple Podcast hören muss. Nicht weiter dramatisch, nur fehlt mir die Markierung, welche Folge nun schon angehört wurde. So kam es, dass ich mir eine alte Folge anhörte, und so gesehen ist die Debatte nicht neu, aber noch immer aktuell. Es geht um Bewertungen und Rezensionen.

Stellvertretend muss Herr Fitzek hier hergenommen werden, da offenbar wieder mal böse TikTok–Videos kursieren, die ähnliche Kritik üben, wie im erwähnten Podcast. Ähnliches findet sich übrigens bei fast allen Autor:innen, die öffentlich besprochen werden. Im Podcast wurde Fitzek unterstellt, dass seine Bücher immer schlechter werden und er sowieso keine Enden könne. Mir stößt so eine Äußerung regelmäßig auf, zumal sie im Podcast von einem Kollegen geäußert wurde. Ich frage mich da natürlich, warum man diesen oder jenen Autor überhaupt liest, wenn die Bücher nicht gefallen. Vielleicht, weil man sie früher einmal toll fand? Das mag sein. Aber woran liegt es, dass dem ganz offensichtlich nicht mehr der Fall ist?

Zumindest in der Vergangenheit habe ich oft phasenweise Bücher zu bestimmten Themen gelesen und dann eben oft von einem bestimmten Autor. So habe ich um die 2000er Jahre mit Begeisterung Christian Jacq gelesen. Und irgendwann war es vorbei. Ich hatte mich sattgelesen und seither keine Bücher des Autors mehr angerührt. Wer ist schuld daran? Nun, ich glaube niemand. Ich habe mich einfach weiterentwickelt und das Thema, der Schreibstil, passen nicht mehr zu mir. Das ist okay.

Eine andere These, die ich hier mal in den Raum stellen möchte, gerade im Bereich Thriller, aber auch beim Thema Spice im Liebesroman, stelle ich mir die Frage, ob sich die Thematik nicht abstumpft. Wo anfangs die Dunkelheit und ein unheimliches Geräusch noch für Grusel sorgten, muss es irgendwann die sehr plastisch gezeigte Folterszene oder eben Liebesszene mit detaillierten und vielleicht auch extremen Praktiken sein. Sind hier die Schreibenden verantwortlich? Ist ihr Schreiben wirklich schlechter? Oder hat sich einfach die Erwartungshaltung verändert?

Nun wird Herr Fitzek sich kaum von Verrissen auf TikTok oder Besprechungen in Podcasts beeindrucken lassen, doch ich kann über diese Art, Kritik zu äußern, nur den Kopf schütteln. Wohl bemerkt: Auch mir gefällt nicht jedes Buch. Ganz sicher nicht! Aber jemandem das Können abzusprechen und die Arbeit von Monaten mit einem wütenden Video zu zerreißen? Das finde ich respektlos. Hier spricht natürlich die Autorin aus mir, das gebe ich gern zu. Aber ich wünsche mir mehr Respekt und eine Buchbubble, in der sich ALLE wohlfühlen können. Und nein, ich mag auch nicht jeden/jede und ja, ich hatte auch schon unschöne Konflikte. Aber dann gehe ich diesen Personen eben aus dem Weg. Das sollte doch kein Problem sein, oder?

Was war sonst noch los?

Maybebop in Mannheim im Capitol
Im Oktober war wir bei einem Konzert von Maybebop in Mannheim. Tolle Band, tolle Texte, die mich zu Tränen gerührt haben, und eine tolle Show.
Maybebop in Mannheim
Ever & After Farbschnitt
Die Ever & After Reihe habe ich zu Hause ganz schnell um die restlichen zwei Bände ergänzt, denn ich habe Feuer gefangen.
Nähprojekt
Ich wollte ja meinen Kreativität auch wieder in anderen Bereichen ausleben. Deshalb auch die Schreibpause. Auch ein Stiftemäppchen ist so entstanden.

Erfolgsmeldungen

Erlesenes

Anscheinend hat es mir Fantasy gerade angetan. Auch im Oktober bin ich wieder in dieses Genre eingetaucht. Doch auch Liebesromane waren dabei.

  • Unsere Tage am Fluss von Karin Lindberg
    Die Geschichte habe ich durch Zufall entdeckt. Der Erzählstil der Autorin ließ mich angenehm durch die Geschichte fließen, in der es um eine Familiengeschichte geht. Eine Botschaft aus dem Nachlass ihrer Großmutter führt die Protagonistin nach England. Tatsächlich hat mir die Zeitebene in der Vergangenheit ein wenig besser gefallen.
  • Schneezauber im kleinen Strickladen in den Highlands von Susanne Oswald
    Vom 1. Band war ich begeistert und habe danach nicht auf die Reihenfolge geachtet. So landete ich im 5. Buch, was etwas unglücklich war. Bis es zur eigentlichen Story, der Babyparty für Chloe, kommt, musste ich mich durch viele Rückblicke und Erklärungen zu vorigen Bänden kämpfen.
  • Ever & After – Der schlafende Prinz von Stella Tack
    Ein Farbschnitt und gleichzeitig eine Errungenschaft von der Buchmesse. Ich liebe ja Märchenadaptionen, da kam ich an diesem Buch nicht vorbei. Die Autorin hat einen umwerfenden Schreibstil. Sehr dicht, szenisch und mit einem gelegentlich überraschenden Humor. Es passiert wirklich selten, dass ich beim Lesen lachen muss. Stella Tack ist das gelungen. Ich befürchte, dass ich im November weniger Lesezeit haben werde, aber die Folgebände sind bereits da. Leider sind dadurch andere Bücher auf meinem SuB wieder nach unten gerutscht.

Ausblick auf den November

Traditionell ist der November der Monat der Schreibenden. Der NaNoWriMo fordert uns heraus. Auch wenn es die offizielle Organisation nicht mehr gibt, lebt diese Tradition fort. Statt der üblichen 50.000 Worte habe ich mir „nur“ 31.000 vorgenommen. Das könnte ungefähr das 1/3 des Schottland-Zeitreise Romans sein.


Ich freue mich sehr, dass du dich für mich und meine Geschichten interessierst. Mehr Einblick hinter die Kulissen und exklusive Geschichten findest du in meiner Schwarzwaldpost. Schau doch mal ganz unverbindlich rein. Ich freue mich darauf, dich näher kennenzulernen.

Herzlichst, deine

Autorin Kassia L. Hill

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